Der Umstand, dass die CD Sternenkönig in kürzester Zeit weitgehend vergriffen war, beflügelte zum nächsten größeren Projekt. Ein album mit 15, teils neuen Stücken, wurde innerhalb des nächsten Jahres mit einer Fülle von musikalischen, personellen und ideologischen Veränderungen produziert… 0190… in Anlehnung auf die damals lawinenartig aufkommende Medienpräsenz diverser schlüpfriger 🙂 Sexseiten, was im letzten Stück dieses Albums „Telefonsex/0190“ gipfelte und diesem letztendlich auch seinen Namen gab.
Soviel sei verraten; trotz umfangreicher problematischer Umstände bei der Produktion dieser Scheibe wird der Spaß den dieses Machwerk während seines Werdeganges bereitet hat unvergessen bleiben.
01 Mach den Himmel auf
Neulich traf ich Jesus an der Pommesbude an
Ray Ban und Armani statt Jesuslatschen an
Er kam grad vom Shopping und ich hätte ihn wohl nicht erkannt
Wären da nicht die Löcher gewesen rechts und links an der Hand
Ich sage „Dir scheint`s gut zu gehen“, er sagt „immer das gleiche Lied
Der Mensch glaubt nur was er will und selten was er sieht.
Ich erzähl denen Märchen, was da oben so abgeht,
denn schließlich bin ich Experte und dafür zahlen die wie blöd“
Ich sag“ Jesus, warum drückst Du dir hier Pommes rotweiß rein,
ich dachte immer bei Euch da müsste es mindestens Kaviar sein“???
Mach den Himmel auf, laß mich wieder raus
Seinem schwarzen Daimler, Beine bis zum Hals,
entsteigt eine Schönheit, Anfang zwanzig allenfalls
ich sage „für Dein Alter liegst Du ziemlich gut im Trend“
er grinst und sagt „Das liegt ganz bestimmt an meinem neuen Testament“
ich bin zwar heilig aber auch nur ein Mann, das haben die nie gerafft,
deswegen bin ich damals schon mit dem Alten angeeckt
Mach den Himmel aufÂ…
Alles gelogen, aus den Fingern gesogen, wie sie es brauchen inszeniert
Zweitausend Jahre mit Phrasen und Angst Millionen von Menschen dressiert
02 Morgen
Wolke sieben, Übermut, Deine Liebesschwüre tun so gut
Grenzenlose Leidenschaft, keine Fehler, lieblich einfach zauberhaft
Alles rosarot und schön, Augen zu und vieles übersehen
Bedenken – und Gedankenlos nichts tun gegen Dinge die geschehen,
und morgen, morgen vielleicht schon brauchst Du mich nicht mehr
morgen ist gestern lange her, und egal wie sehr wie flehen
morgen, ist vielleicht von alledem schon nichts mehr wahr
nur die Erinnerung bleibt, wie wunderbar es mal war
keine Zeit für Misstrauen und für Zweifel, der all das in Frage stellt
grenzenloses Fallenlassen und wissen dass doch eine Hand Dich hält
keine Fragen an den Tag danach und leben für den Augenblick
Freudentaumel, Liebesrausch und hoffen auf das ewige Glück
Und morgen….
Intensiv die Zeit verträumt, keinen Augenblick versäumt
Nur vom Geben ausgelaugt, wie die Luft zum Atmen aufgesaugt
….selbst belogen, Augen zu und los geflogen
Absturzgefahr nicht erkannt, nie ein Fangnetz aufgespannt
03 Charlies Traum
Hey Charly, Du bist doch ein Wahnsinns Typ, mal wilder Macho und mal kuschelig lieb
Gerade so wie die Frauen das wollen, die Dir gefälligst zu Füßen liegen sollen
Du wirst es nie verstehen, warum die nicht gern
Mit Dir alleine sind, sich nicht nach Dir verzehren
Du hast all das was eine Frau sich wünschen kann, breites Kreuz, schmales Hirn
Ein richtiger Männermann
Wenn man Dich hört hast Du an jeder Hand, ein Dutzend Frauen, bringst sie um den Verstand
Und wenn die nicht auf Muskeln stehen, da machst Du jede Wette
Dann ganz bestimmt auf Deine Prolo Karre und goldene Panzerkette
Nur ein Traum, nur ne Illusion, Luftschlösser bauen ist wunderschön doch sinnlos,
es bringt Dich nicht an`s Ziel,
nur ein Traum, nur ne Illusion doch kaum erwacht, bricht Deine kleine Welt wie ein Kartenhaus ein
Hey Charly, wenn Du wirklich in Dich hörst, Du bist nicht halb so cool wie Du gern wärst
Du merkst fast nie, es hört Dir keiner zu und redest Dich dann meistens selber froh
Dafür, dass sich niemand wirklich für Dich interessiert
Fehlt Dir jede Selbstkritik, jeder Sinn, jedes Gespür
Nur ein Traum….
04 Lust auf mehr
Sag jetzt bloß nicht, Du hast schon genug, halb bedröhnt ist doch nur Selbstbetrug
Hier und heute zählt und nicht der Tag danach, denk an morgen wieder kalt und wach
Quer durch`s Hirn, wie eine Achterbahn, Zeit, Raum, Gedanken, nur noch freier Fall
Halt meine Hand, doch halt mich nicht fest, genießen kann nur, wer sich fallen lässt
Oh, Lust auf mehr
Merkst Du nicht, wie Du langsam schwebst, wie Du nicht mehr mitkriegst, ob Du tot bist oder lebst
Tausend Farben, nie vorher gesehen, und Du spürst es, Du kannst über`s Wasser gehen
Alle Sorgen plötzlich endlos weit, nur noch ein kleines Stück bis zur Ewigkeit
Komm schon, raff Dich auf, denn wofür sind wir hier,Du liegst schweißnass und halbnackt vor mir
Oh, Lust auf mehr
Es ist so als platzt ne Bombe drin in meinem Kopf, und ich spüre wie das Blut in meinen Schläfen klopft
Ich weiß nicht, soll ich lachen, weinen, wie es weitergeht, doch jetzt gibt es kein Zurück mehr, es ist eh zu spät
Oh Lust auf mehr
05 Wenn Du mich willst
Warum glaubst Du, bin ich hier, Du weißt dass ich nicht hergehör
Du weißt genau dass ich Dich will, hab keine Lust auf dieses Spiel
Du weißt wie mich der Laden quält, und dass mir nichts hier drin gefällt
Ist das der viel zu hohe Preis für einen Liebesbeweis
Soll ich vor Dir niederknien, willst Du mich leiden sehen
Refrain:
Wenn Du mich willst, dann tu auch was dafür
Wenn Du mich willst, warum bist Du nicht hier
Wenn Du mich willst, dann zeig`s mir irgendwie
Wenn Du mich willst, dann jetzt oder nie
Das geht schon ewig hin und her wir sind doch keine Kinder mehr
Die sich necken und sich zier’n, komm laß es uns probier’n
Es stimmt schon, ich bin auf Dich heiß, aber nicht um jeden Preis
Sag mir was Du von mir willst und sag mir was Du für mich fühlst
Wird höchste Zeit dass Du Dich entscheidest und zwar für mich
Refrain
06 & 07 Lass mich frei
Nein, ich hab Dir nie erzählt, ich wär der große Held,
hab nie gesagt, ich könnte Wunder tun
Ich hab Dir nie erzählt, ich wär berühmt oder millionenschwer
Und gegen Angst und Schmerz immun
Komm, wach auf aus Deinem Traum, und sieh mich, wie ich bin
Das Eis auf dem Du Deinen Schrein gebaut hast, ist so dünn
REFRAIN:
Lass mich wieder frei, lass mich “ich selber“ sein
Und male nicht mit mir Dein Bild vom Ideal
Oh lass mich wieder frei, lass mich einfach nur allein
Sag einfach nur, ich wär Dir ein bisschen egal
Man versteht es manchmal nicht, wenn der Heiligenschein erlischt
Und nur ein Mensch noch übrig bleibt
Oft so hilflos und so klein, doch wie kann`s auch anfangs anders sein
Dass man maßlos übertreibt
Oft geglaubt, dass man nur in der Gunst des anderen steigt
Wenn man sich nur von der Schokoladenseite steigt
Refrain
08 Ruhm des Helden
Geschichten aus den großen Tagen, Mythen aus vergessener Zeit
Lagerfeuer, Heldensagen, Bilder der Vergangenheit
Doch die große Zeit ist dahin, vieles verliert seinen Sinn
Die Schilde hoch und stets bereit,
für Heldentum und Ruhm aus längst vergangener Zeit
REFRAIN:
und der Ruhm des Helden, ist schneller oft vorbei als er beginnt
und der Ruhm des Helden, ist wie Eis das in der Sonnenglut zerrinnt
und der Ruhm des Helden vergeht so wie ein Schatten an der Wand
Träumen, schwärmen von den Tagen, als die Welt noch besser war
Von Männern die noch Männer waren, ständig leben in Gefahr
Doch blieb oft ein Teil noch bestehen,
vom Kampf ums Morgen und der Freude auf ein Wiedersehen
die Schilde hoch und stets bereit
für Heldentum und Ruhm und deren Unvergänglichkeit
Refrain
09 Enzian
Deutschland ist schön, seine Felder seine Lieder, so hübsch anzusehen
Berge, Täler, immer wieder, aber nur wir ganz allein, soll’n uns an den Schätzen freu’n
Bei denen es nicht stinkt vor Kohle, die soll doch der Teufel holen
Hoch lebe der zwei Klassen Wahn, und blau blau blüht der Enzian
So furchtbar offen und sozial steht auf unserer Fahne
Nach außen sauber und perfekt, allererste Sahne
Doch hinter vorgehaltener Hand entstehen auch schon die ersten Pläne
Das hat ja schon mal geklappt, altbekannte Szene
Und endlich tun, was man nicht lassen kann, und blau blau blüht der Enzian
Für manche ist halt Gleichheit gleichbedeutend mit dem Supergau
Hinter’m Haus im Schrebergarten blüht der Enzian so blau
Und in der Stube eingerahmt mit feierlichem Kerzenmeer
Unser’s Führers Konterfei, denn sie lieben ihn so sehr,
und morgen Nacht da sind die Türken dran, und blau blau blüht der Enzian
10 Mach die Flügel weit
Refrain
Mach die Flügel weit, laß den Wind darunter, laß alles hinter Dir und flieg
Kinder sind Spiegel, Spiegel unserer Seele, die unter Zeit begraben liegt
1
Sie hat Deinen Mund, sie hat Dein Gesicht
Und wenn sie lächelt geht die Sonne auf für mich
Ein Blick von ihr, der Haß und Leid nicht kennt
Und zwischen schwarz und weiß, arm und reich nicht trennt
Bridge.:
Ich frag mich, wo wirst Du schon morgen sein
Brauchst Du mich nicht mehr,gehst Du den Weg allein
Ohne Blick zurück und ohne mich
Nackt und schutzlos und ich kann nichts tun für Dich
Refrain:
Mach die Flügel weit…
2
Sie ist ein Teil von uns, von Dir und mir
Wunder des Lebens und kann doch nichts dafür
Ob sie das will, sie wurde nie gefragt,
die Zeit wird zeigen, ob sie zur Welt ja sagt
Bridge.:
Gestern noch nicht da, heut noch so klein
Deine Kindheit wird schon bald Vergangenheit sein
Ich würd`Dich gern begleiten, was auch kommen mag
Bald schon wirst Du gehen, ich hab Angst vor dem Tag
Refrain.:
Mach die Flügel weit…
11 Wieder zuhaus
Der Putz ist alt und grau, und Kinder spielen im Hinterhof
(So lange her, ich weiß nicht mehr)
Grafitti an den Wänden, die Kirchturmuhr schlägt immer noch
Ich bin wieder zuhaus, alles sieht wie früher aus,
Und die Zeit bleibt plötzlich stehen
Ich bin wieder zuhaus, ich will nie mehr hier raus
Will nie wieder weggehen
Der Duft ist so vertraut, die Jahre nur ein Augenblick
(Erinnerung wir wieder jung)
Als ob ich niemals weg war, ich dreh die Zeit einfach zurück
12 Denkst du mal an Mich
Wenn er Dich so ansieht und Dich in seinen Bann zieht, Denkst Du mal an mich
Wenn er Dich in die Arme nimmt und er den Herzensbrecher mimt, denkst Du mal an mich
Und wenn er dich zum Lachen bringt, wenn er Dir Liebeslieder singt, denkst Du mal an mich
Und was wenn Du vielleicht mal spürst, Daß Du ihn und seinen Halt verlierst
Denkst Du mal an mich
REFRAIN:
Denkst Du mal an mich, denkst Du mal an mich
Nicht alles was glänzt, ist aus Gold, wenn der rosa Schleier hochrollt
Wenn Du wach wirst und die Wirklichkeit Dich wieder einholt, denkst Du mal an mich
Wenn er Dir von sich erzählt, dass er der ist, der Dir so fehlt
Und Dich mit seiner Eitelkeit quält, denkst Du mal an mich.
Wenn Du mit ihm ins Bett gehst, und morgens mit ihm aufstehst
Und ihn dann zärtlich ansiehst, denkst Du mal an mich
Oh alles könnte so schön sein, und ich seh verdammt noch mal nicht ein
Der nette alte Freund zu sein, denkst Du mal an mich
Refrain
13 Wo denn sonst
Mama, ich hab jemanden zum Essen mitgebracht
Und wenn ihr nichts dagegen habt, dann bleibt er über Nacht
Er kann in meinem Zimmer schlafen, wenn er will in meinem Bett
Er ist zwar schwarz wie Kohle, aber ich versprech Euch er ist nett
Er hat bei der Rauferei als einziger gerafft
Dass ich Hilfe brauch, gegen die drei Typen aus der Nachbarschaft
Er spricht zwar unsrer Sprache kaum, aber Du wirst sehen
Mit Händen und Füßen und etwas gutem Willen wird`s schon gehen
Warum sagst Du klappt as nicht, was heißt unangenehm
Du warst doch die, die immer sagte: „Wo ist das Problem“
Wo denn sonst wenn nicht bei uns, mach mir das mal klar
Schließlich muss er doch irgendwo bleiben
In seinem Land ist momentan ganz schön dicke Luft
Ihr könnt ihn doch nicht einfach so vertreiben
Wo denn sonst wenn nicht bei uns, er hat doch kein Zuhaus
Lass ihn doch jetzt einfach bei uns bleiben
Du weisst , wenn wir ihn nicht aufnehmen, schieben sie ihn ab
Und ich wär froh, wenn ich endlich jemanden zum Spielen hab
Wir haben so viel Platz und in dem Heim ist es so eng
Oh lass doch fünf mal gerade sein, sei doch nicht so streng
Du kannst jetzt nicht sagen, dass Du nichts mehr weißt davon
Denn was sind große Worte wert, wenn man sie nicht glauben kann
14 Du hast geträumt
Du stehst vor der Bühne, Du himmelst ihn an,
sie sorgen dafür, keiner kömmt an ihn ran
wie eine Vision, greifbar nah und doch unendlich weit
Du küsst den Boden, auf dem er stand
Hängst an seinen Lippen, jedem Wort so gebannt
Ein Wechselbad großer Gefühle zwischen Sehnsucht und Leid
Kein Auftritt von ihm, bei dem Du fehlst
Egal wie weit weg und wenn Du erzählst
Dann ist das als ob Du ihn kennst, eine Ewigkeit schon
Und Du hast geträumt, er wär jetzt bei Dir
Aufgewacht schweißnass , doch niemand ist hier
Und wieder sagt Dir Deine Angst es bleibt ewig ein Traum
Deine Gedanken, wenn Du morgens erwachst
Drehen sich um ihn bis tief in die Nacht
Er ist für Dich alles, Dein Gott, Religion, Zeit und Raum
Er ist ein Teil von Dir , du hast ihn studiert
Sein Reden, sein Denken, sein Lachen kopiert
Und weißt doch, es gibt keinen Weg, der zu Deinem Ziel führt
15 Telefonsex
Ich kenn Dich nur vom Telefon und ich wünsch mir lange schon
Dich mal zu berühren dich mal zu verführen
Wenn ich Dich hör, will ich zu Dir, ich kann wirklich nichts dafür
Ich hab nun einmal diesen Spleen
Du beschreibst dich so exotisch, deine Stimme so erotisch
Wenn ich dich am Hörer hab, fällt alles andere von mir ab
In kurzer Zeit machst Du aus mir mit Worten einen wilden Stier
Der sich durch niemand bremsen lässt, ich halte an Dir fest oh
Sex, Sex am Telefon, wenn ich anruf weißt Du immer schon genau was ich will
Sex am Telefon ist so privat und so inkognito
So von der Couchbequem und schnell, so diskret und unkonventionell
Bei dir geb ich mich völlig hin, brauch nicht zu spielen was ich nicht bin
Endlich jemand der mich straft, der mich tritt und mich versklavt
der meine Sucht nach Schmerzen stillt, der mich tritt und mir befiehlt
nicht in Erfüllung seiner Pflicht mir in den Hintern kriecht
Refrain:
gesprochen: „Gays aus Deiner Umgebung verarschen Dich hier direkt auf der line“